Mit diesem Short-Cut stellt sich ein Künstler aus dem Hause vor – aus dem Hause im doppelten Sinn: Michael Kaul hat sein Atelier in dem Haus Hinter Liebfrauen 2 und arbeitet ehrenamtlich mit im Allgemeinen Konsumverein.
Michael Kaul wird Präsentation der Originale, Entstehung der Bilder und Reproduktion – sprich: Katalog – zusammenführen. Er wird in den Galerieräumen seine Bilder zeigen, zugleich den Besuchenden
Zugang zu seinem Atelier gewähren, sie an der Entstehung eines Bildes teilhaben lassen und einen Katalog realisieren, der seine Arbeiten dokumentiert.
Dieser Short-Cut wird gefördert durch den Vereinigten Braunschweiger Kloster- und Studienfonds und die Niedersächsische Lottostiftung.
Paul Schwer lebt und arbeitet in Ratingen und Düsseldorf. Seit Mitte der 1990er Jahre entwickelt Schwer seine malerische Praxis zu einem Laboratorium, in dem als Farbgrund Polyesterfolie, Stoff, Glas- und Plexiglasplatten benutzt werden, auf die wiederum in breiten Pinselstrichen Acrylfarbe bzw. das mit Buttermilch gemischte Pigment aufgetragen wird. Ausgehend vom klassischen Tafelbild entwickelt Schwer mehr und mehr ein Raum-Farb-Bild, zu dem in jüngster Zeit auch transitorische Momente wie Töne oder Verfallskomponenten gehören können.
Der Münsteraner Maler und Bildhauer Boris Doempke befasst sich in seiner Malerei, seinen Reliefs und seinen Rauminstallationen mit den Bedingungen von Räumlichkeit und Simultanität. Dabei sucht er die Nähe zu architektonischen, urbanen Welten und deren technisch-medialem Hintergrund. Mit seinen Genre-übergreifenden Ausstellungseinrichtungen verändert Doempke die Wahrnehmung von Räumen – auch des Allgemeinen Konsumvereins.
Eröffnung mit einer Performance von Sissi Fonseca. Finissage: Kunstgespräch mit den brasilianischen Künstlern.
Ist Natur sehnsuchtsvolle Idylle oder Teil urbaner Realität, Teil einer technoiden Welt? Die Brasilianischen Künstler Sissi Fonseca (Berlin), Hugo Fortes (Berlin), Leya Mira Brander (Sao Paulo),
Valerie Dantas Mota (Paris) werden der Frage nach den künstlerischen Möglichkeiten in einer Auseinandersetzung mit dem Naturthema auf sehr unterschiedliche Weise nachgehen.
Nach fünf Jahren wird sich Hannes Malte Mahler wieder in seiner Studienstadt vorstellen: Der Performer, Zeichner, Fotograf war Meisterschüler von M. Abramovic und L. v. Monkiewitsch. Hannes Malte Mahler wird eine "Schießaktion" im Allgemeinen Konsumverein veranstalten. Gefühle, Gelüste und ästhetisches Empfinden werden auf ironische Weise deutlich.
Der Steinbildhauer KM Twinn wird seine sensiblen, fein gearbeiteten und überraschenden Skulpturen zu einer kurzen Ausstellung aufbauen. Mit der Kunstpädagogin Margot Michaelis und dem Publikum wird er darüber ins Gespräch kommen.
Eine Raum-Wand-Installation für Tonträger in Bild und Wort
Singleplatten, tausendfach schwarzes Vinyl, sind verstummt und tragen ihre bloße glänzende Materialität zur Schau. Blumig gewellt und ordentlich gereiht, breiten sie sich in wandgroßen Lettern
aus. Ihr Schweigen wird betont, lediglich gerollte Coverfragmente lassen Titel, Interpreten und bildnerische Rhythmen aufblitzen. Ein lautloses Discofieber der Erinnerung ergreift Besitz von Raum
und Besuchenden. Geplant und erhofft ist in der Installation ein Gespräch zwischen der Hannoveraner Künstlerin und dem "lebenden Kunstwerk" Timm Ulrichs.
20.00 Uhr
In der Gesprächsreihe ›Verstummt unsere Gesellschaft?‹ fragt das Atelier Sprache nach Möglichkeiten des sprachlichen Ausdrucks, nach Veränderungen und Verschwinden von Sprache. Die ›Sprache der Kunst‹ wird inmitten einer Installation von Angela Camara Correa zum Gegenstand gemeinsamen Sprechens zwischen der Künstlerin selbst, der Kunsthistorikerin Anne Mueller von der Haegen, dem Schauspieler Gerd Zietlow sowie dem Publikum sein.
Katharina Blühm, Künstlerin aus Hannover, wird in ihrer Fußbodenarbeit mit lebensgroßen Figuren den Dialog mit dem Publikum suchen. ›Körperwahrnehmung und das Ich‹ wird das Thema sein. Wie bestärken neurobiologische Kenntnisse unsere Intuition – eine brisante und zugleich für uns alle spannende Frage, hier erforscht von einer Künstlerin.
Petra Förster, Bildhauerin aus Braunschweig, wird mit Silke Eikermann, Leiterin der Stadtgalerie im Elbeforum Brunsbüttel, und dem Publikum über die Verbindung zwischen Kunst und Religion sprechen. Es werden Fragen aufgeworfen werden wie: Woher kommen die Bildideen? Spiegelt die Kunst Gesehenes, Erlebtes, spiegelt sie gesellschaftliche Verhältnisse? Kann Kunst die Gesellschaft verändern?